Investigativer Journalismus in der Schweiz

Die Schweizer Medienlandschaft steht vor beispiellosen Herausforderungen. Während traditionelle Geschäftsmodelle unter Druck geraten und die Digitalisierung neue Anforderungen stellt, wächst paradoxerweise der Bedarf an qualitativ hochwertigem investigativem Journalismus. In einer Zeit, in der Desinformation und oberflächliche Berichterstattung zunehmen, braucht die Gesellschaft Journalisten, die tief graben und komplexe Sachverhalte durchleuchten können.

Die Medienakademie für investigativen Journalismus hat sich dieser Aufgabe verschrieben. Seit ihrer Gründung bilden wir Journalisten aus, die nicht nur technisch versiert sind, sondern auch ein ausgeprägtes Verständnis für die ethischen und rechtlichen Dimensionen ihrer Arbeit mitbringen. Unsere Absolventen verstehen es, komplexe Recherchen durchzuführen, ohne dabei die Grenzen des Zulässigen zu überschreiten.

Besonders in der Schweiz, mit ihrer föderalen Struktur und dem komplexen Rechtssystem, ist fundiertes Wissen über Medienrecht unerlässlich. Journalisten müssen verstehen, wie sie ihre Quellen schützen können, welche Rechte sie bei Recherchen haben und wo die Grenzen der Berichterstattung liegen. Gleichzeitig erfordern internationale Verflechtungen von Unternehmen und Organisationen oft grenzüberschreitende Recherchen, die zusätzliche rechtliche Kompetenzen verlangen.

Die moderne Recherche-Arbeit hat sich durch digitale Technologien grundlegend gewandelt. Open Source Intelligence (OSINT) ermöglicht es Journalisten heute, mit öffentlich zugänglichen Daten tiefgreifende Analysen durchzuführen. Gleichzeitig erfordern diese neuen Möglichkeiten aber auch neue Kompetenzen in der Quellenverifikation und Datenanalyse. Unsere Kurse vermitteln diese modernen Techniken, ohne dabei die bewährten Grundsätze des Journalismus aus den Augen zu verlieren.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Ausbildung liegt auf der ethischen Dimension investigativer Arbeit. Journalisten haben eine große Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, aber auch gegenüber den Menschen, über die sie berichten. Das Spannungsfeld zwischen öffentlichem Interesse und Persönlichkeitsschutz erfordert ein feines Gespür und fundierte Kenntnisse der relevanten Rechtsprechung. Unsere Dozenten, die selbst über jahrelange Erfahrung in der investigativen Berichterstattung verfügen, vermitteln diese Nuancen praxisnah und realitätsbezogen.

Die Qualität investigativen Journalismus zeigt sich nicht nur in spektakulären Aufdeckungen, sondern auch in der sorgfältigen Alltagsarbeit. Jede Geschichte beginnt mit der richtigen Recherche-Strategie, der systematischen Sammlung und Bewertung von Informationen und der kritischen Hinterfragung aller Quellen. Diese Grundfertigkeiten vermitteln wir von Beginn an, damit unsere Absolventen das nötige Handwerkszeug für ihre journalistische Laufbahn mitbringen.

Der investigative Journalismus wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Demokratie spielen. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung und zunehmender Komplexität politischer und wirtschaftlicher Zusammenhänge braucht es Journalisten, die bereit sind, Zeit und Energie in langwierige Recherchen zu investieren. Unsere Ausbildung bereitet Sie darauf vor, diese wichtige gesellschaftliche Funktion verantwortungsvoll und kompetent auszuüben.